- Deutschland
- 1. Dezember 2021
- Lesezeit: 3 Minuten
Die Vermögenswerte der Welt werden nicht produktiv genug eingesetzt
Das Wichtige in Kürze
Der historische Zusammenhang zwischen dem Wachstum des Nettovermögens und dem Wachstum der Wirtschaftsleistung ist nicht mehr gegeben. Zu diesem Ergebnis kommt ein innovativer Blick des McKinsey Global Institute auf eine globale Gesamtbilanz der Vermögenswerte. Diese Divergenz entstand, weil die Bewertungen der Vermögenswerte stark angestiegen sind - aber nicht als Folge von Trends des 21. Jahrhunderts wie der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft. Vielmehr haben viele Ersparnisse keine Anlagen gefunden, die ausreichende wirtschaftliche Erträge und einen dauerhaften Wert für die Anleger geboten hätten.
Die Studie legt nahe, dass wir das Kapital auf neue produktive Investitionen in Sachwerte und Innovationen umleiten müssen, die das Wirtschaftswachstum beschleunigen. Die Anlagestrategie von Globalance erhält durch diese unkonventionelle Sichtweise eine zusätzliche ökonomische Untermauerung.
"Alle Wirtschaftsakteure müssen sich daher die Frage stellen, wie wir unser Vermögen produktiver einsetzen und zukunftsorientiert investieren. Die grossen Themen unserer Zeit bieten sich dafür an: Der Kampf gegen den Klimawandel, die Anpassung an den demografischen Wandel und eine moderne Infrastruktur." Eckart Windhagen, Senior Partner im Frankfurter Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie
Um was geht es
Das globale Nettovermögen hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf 510 Billionen US-Dollar verdreifacht. Dies geht aus der neuen Studie „The Rise and Rise of the global Blance Sheet” des McKinsey Global Institute (MGI) hervor. Dafür hat das MGI die Weltwirtschaft mit Hilfe von Bilanzierungsmethoden, wie sie aus der Unternehmenswelt bekannt sind, analysiert, anstatt wie üblich anhand der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandprodukt, BIP).
Laut McKinsey sind mit diesem Vermögenswachstum zwei Paradoxien verbunden: Erstens, in einer Zeit, in der die Weltwirtschaft digital und immateriell geworden ist, sind immer noch zwei Drittel des weltweiten Nettovermögens in Immobilien enthalten. Nur nur etwa 20 Prozent stecken in Vermögenswerten, die die Produktivität und das Wachstum vorantreiben. Zweitens, gemessen am gesamtwirtschaftlichen Einkommen liegt die Höhe dieser Vermögenswerte heute fast 50 Prozent über ihrem langfristigen Durchschnitt. Ihre Preise sind in einem Umfeld sinkender Zinssätze massiv schneller gestiegen als die allgemeine Inflation.
Warum ist das wichtig
Laut McKinsey ist nicht nur die Stabilität der erweiterten globalen Bilanz in Frage gestellt, sondern auch ihre "Qualität", wenn man einige der Triebkräfte und potenziellen Folgen der Expansion betrachtet. Ist es beispielsweise gesund für die Wirtschaft, dass hohe Immobilienpreise und nicht Investitionen in produktive Vermögenswerte der Motor des Wachstums sind und dass der Wohlstand hauptsächlich durch Preissteigerungen bei bestehendem Vermögen entsteht? Der klügste Weg nach vorn könnte also darin bestehen, dass die politischen Entscheidungsträger, die Investoren und die Unternehmen darauf hinarbeiten, die Bilanz im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung zu stabilisieren und zu verringern, indem sie das nominale BIP steigern. Dazu müssten sie Kapital in neue produktive Investitionen in Sachwerte und Innovationen umleiten.
Für die Unternehmer würde dies bedeuten, neue Wachstumsmöglichkeiten zu finden. Viele Unternehmen verfügen heute über überschüssige Liquidität, die sie einsetzen könnten. Nachhaltigkeitsinvestitionen könnten sich beispielsweise von einem Kostenfaktor in eine Wachstumschance verwandeln, wenn Rahmenbedingungen wie höhere CO2-Preise geschaffen werden, die höhere Investitionen erfordern, aber gleichzeitig gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle schaffen.
Sollte dies nicht gelingen, besteht nach Ansicht des MGI die Gefahr, dass diese lange Phase der Divergenz zu Ende geht und die hohen Vermögenspreise schliesslich wieder in ihr langfristiges Verhältnis zum BIP zurückkehren, sanft oder abrupt, wie es in der Vergangenheit der Fall war.
Die Globalance Sicht
Diese innovative Studie von McKinsey liefert eine wichtige ökonomische Argumentation für die Investitionsstrategie von Globalance. Langfristige Investitionen in produktive Vermögenswerte mit Wachstumsmöglichkeiten sind der beste Weg, um Wohlstand zu erhalten und zu entwickeln. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass Finanzinstitute dazu beitragen sollten, das Wachstum von Schulden für Vermögenstransaktionen zu ständig steigenden Preisen zu begrenzen.
Wir empfehlen die sorgfältige Lektüre der vom McKinsey Global Institute vorgelegten Studie auf dieser gut gestalteten Projektseite.